Home   |   Kontakt   |   Datenschutzgesetz

2006 / 05 Cash Enterprise Seite Z26

Cash Enterprise; Seite Z26; Nummer 7

Tourismus-Netzwerke

Die Netzwerker kommen, die Kleinkrämer gehen.
Interessantes um die Hotellerie und Gastronomie.
Ernesto Tobler von Tourismus-Schweiz.ch (HOTI.CH und RESTI.CH)
der mit www.hotelzimmer.ch und www.speiserestaurant.ch zwei der wichtigsten
Domains besitzt, nebst weiteren 200 für die Hotellerie und das Gastgewerbe.
Seit zehn Jahren ist die unverwechselbare - neutrale Internetplattform auf dem Schweizer Markt. 

Der Bund unterstützt mit 25 Millionen den Strukturwandel in der kleingewerblich ausgerichteten Tourismusbranche. 
Die schweizerische Tourismusbranche singt den Blues. Denn immer weniger Gäste bringen immer weniger Geld. Um im harten globalen Wettbewerb mitzuhalten, müssen sich die Anbieter zusammentun. Ernesto Tobler "Tourismus-Schweiz.ch" zeigt, wie man ohne Bundesunterstützung ein Europäisch einzigartiges Produkt auf den Internetmarkt bringen kann.
von Elisabeth Vetter

In den Fünfzigerjahren gehörte die Schweiz zu den fünf grössten Tourismusländern der Welt. Seitdem hat sie viel an Boden verloren. Mittlerweile liegt die Schweiz ganz klar abgeschlagen auf den hinteren Rängen. Bei der Suche nach den Ursachen werden gerne die widrigen Rahmenbedingungen beklagt: schlechte Wirtschaftslage, Folgen des 11. September 2001, starker Franken. Doch das Grundproblem liegt an den vielerorts gehätschelten dezentralisierten und kleingewerblichen Strukturen - kurz gesagt im Kleinkrämertum. Viele Hotels, Verkehrsvereine, Gemeinden, Bergbahnen fahren immer noch ihre Extrazüglein und peilen vor allem Individualtouristen an. Anders in den meisten übrigen Ländern der Welt: Dort wurden ab den Achtzigerjahren mit teilweise massiver staatlicher Unterstützung durchgeplante Grossdestinationen aus dem Boden gestampft, die den Massentouristen attraktive Angebote und tiefe Preise bieten. In diesen Ländern belief sich die Zuwachsrate an Hotelzimmern auf 2,3 bis 5,6 Prozent pro Jahr. In der Schweiz schrumpfte sie dagegen um jährlich 0,4 Prozent; dies trotz den 230 Mio. Franken Bundessubventionen an die (Institution) Schweizerische Verkehrszentrale, heute Schweiz Tourismus, die grösstenteils in Europa und Übersee (Asien)ausgegeben werden,
um ausländische Gäste in die Schweiz zu holen.

Seit 1995 überzeugt die neutrale Internetplattform "Tourismus-Schweiz.ch die Anbieter mit frischen Ideen.

Auch finanziell nicht abhängige Einzelkämpfer können sich dank frischen Ideen im Tourismusmarkt behaupten,  wie der Thurgauer Internetunternehmer Ernesto Tobler beweist. Ohne Fremdunterstützung brachte er ein nationales Buchungssystem zum Laufen.
Er begann schon frühzeitig mit der Reservation von mehr als hundert Top-Gastro- und Hotellerie-Domains, darunter auch dem
heutigen Firmennamen Tourismus-Schweiz.ch, und baute seit 1995 kontinuierlich eine 10'000 Einträge enthaltende Plattform auf mit 3'500 Restaurants und sämtlichen Hotels in der Schweiz. Über 2800 Gastbetriebe sind Mitglieder. Seine Userfreundliche Site www.tourismus-schweiz.ch wird heute über 2,5 Millionen mal pro Monat aufgerufen und ist Bestklasse punkto User-Freundlichkeit. Tobler beschäftigt mittlerweile zehn Mitarbeiter und Freiberufler. Seine Hotel-CD, die täglich aktualisiert werden, wird 10'000 mal pro Jahr ausgeliefert.
Partner von Tourismus-Schweiz.ch seit Oktober 2002 ist Swisscom Fixnet. Tourismus-Schweiz.ch ist heute im Internetbereich für
die Hotellerie und Gastronomie nicht mehr wegzudenken. Noch sind solche Kooperationen Einzelbeispiele. Denn oft fehlt es nicht
nur am Willen, sondern auch am Geld. Hier setzt der Bund an mit der geplanten Verlängerung des Programms zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit im Tourismus (InnoTour). Die bereits zwischen 1998 und 2002 verteilten 25 Millionen Franken lösten Investitionen von rund 85 Millionen aus. Nun will der Bund im Rahmen eines 135-Millionen-Gesamtpakets dem Tourismus in den kommenden fünf Jahren erneut finanziellen Schub verpassen und das InnoTour-Programm nochmals mit 25 Millionen ausrüsten.